zurück... weiter...

Von Potosi nach Sucre


Nach den ganzen Strapazen bekommt Elias zur Belohnung erst einmal ein neues Fahrrad. Das vierte auf dieser Reise, auch Fahrräder gehen im Gelände schnell kaputt. Hier in Südamerika kommt fast alles aus China. Die Sachen sind zwar sehr billig (23 Euro für dieses niegelnagelneue Rad), aber sie halten auch nicht lange. Trotzdem hat Elias Spass und stellt damit die wichtigsten Fahrszenen des Tages nach...

Potosi ist mit 4065 Metern die höchstgelegene Stadt der Welt. Der Berg Cerro Rico im Hintergrund der Stadt ist 4829 Meter hoch und durchlöchert wie ein schweizer Käse. Im Jahre 1545 wurde im Berg Silber entdeckt. Seit dem konnten hier über 46000 Tonnen Silber abgebaut werden. Den grössten Anteil am Reichtum hatten die Spanier. Unter ihrer Herrschaft starben angeblich mehr als 8 Millionen Indigenas in den Gruben. Wahrscheinlich zur Wiedergutmachung wurden in der Stadt dutzende von Kirchen gebaut. Noch heute stehen 36 von ihnen, teilweise stark verfallen.

Im Verlauf des Silberabbaus kamen auch Bergbauexperten aus dem Erzgebirge nach Potosi, hauptsächlich aus dem Ort Annaberg. Seit dieser Zeit gilt in Potosi das Annaberger Bergrecht. Das Silber ist abgebaut, heute konzentriert man sich auf das Zinn. Im Gegensatz zum Silber ist das Zinn heute nur noch feinkörnig im Berg verteilt. Früher musste man nur einer Ader folgen, jetzt wird praktisch der ganze Berg stückweise gesprengt.

Vom Reichtum der Stadt ist nicht viel geblieben. Der Verkehr drückt sich durch die engen Gassen und als Fussgänger muss man aufpassen nicht mitgerissen zu werden. Wer will kann sich hier die Minen anschauen und vorher auf dem Markt Cocablätter, Alkohol und Dynamit für die Arbeiter kaufen. Über der Stadt liegt ein Hauch von negativer Energie, die Menschen wirken alkoholisiert und agressiv. Grund genug für uns abzufahren. Es geht weiter nach Sucre.

Vor Sucre eine Hängebrücke aus dem 19. Jahrhundert. Sucre, die Hauptstadt Boliviens, liegt auf etwa 2800 Meter Höhe. Es gibt zwar einige schöne alte Gebäude und Plätze, aber auch in dieser Stadt fühlen wir uns nicht richtig wohl - uns fehlt die Natur. Immerhin gibt es in Sucre einen guten Supermarkt, wir finden sogar Sauerkraut und Gewürzgurken aus Thüringen. Das ist das Gute an einer Stadt...

Jetzt geht es weiter nach Osten ins bolivianische Tiefland. Lange genug haben wir in der Höhe und Kälte zugebracht. Eine Information noch für Selbstfahrer: hier in Sucre gibt es eine Gasauffüllstation...





Die folgenden Bilder können durch Anklicken vergrössert werden:

Altmodischer Friseursalon...
Nicht nur Dynamit qualmt im Berg...
Hübscher Pickup...
Markt für die Mineros, muss man nicht hin...
Wir finden zwar Dynamit, kaufen es aber doch lieber nicht...

zurück... weiter... © 2005 - 2099 · Frank-Ivo Schulz · www.vollepulle.net