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Colonia del Sacramento


Von Montevideo aus geht es mit dem Reisebus in zweieinhalb Stunden nach Colonia del Sacramento. Die kleine Stadt mit 20000 Einwohnern liegt direkt am Rio Uruguay. Bei guter Sicht kann man ganz in der Ferne am anderen Flussufer ein paar Hochhäuser von Buenos Aires erkennen. Doch noch ist es nicht so weit, noch wollen wir die verbleibenden Tage nach der Hektik in Montevideo ruhig ausklingen lassen.

Und dazu ist Colonia ideal. Wir finden ein kleines Hostal mit einem Dreibettzimmer, Dusche und ruhigem Innenhof. Dort wird das Frühstück serviert und Elias hat genug Platz zum Spielen. Und eineinhalb Häuserblöcke entfernt beginnt die kleine Altstadt, für die Colonia so berühmt ist. Teile der Stadtmauer und viele alte Gebäude stehen noch. Die Strassen sind gepflastert und Verkehr gibt es kaum.

In manchen der vielen Restaurants kann man ausnahmsweise sehr gut essen und dabei sein Essen auch in Ruhe geniessen. Fussgängerzonen oder abgesperrte Strassen sind in Südamerika ja nicht gerade häufig. In den Antiquitätengeschäften kann man Silbermünzen aus dem Jahre 1730 kaufen, die im bolivianischen Potosi geprägt und im Rio Uruguay gefunden wurden. Der Fluss soll voll davon sein, schliesslich haben die Portugiesen und Spanier Jahrhunderte lang um diese Stadt gekämpft.

Und immer wieder rumpeln Oldtimer durch die Strassen. In keinem anderen Bezirk von Uruguay sieht man mehr alte Autos herumfahren als hier. Und in einem Restaurant können zwei Personen sogar an einem kleinen Tisch in solch einem Oldtimer speisen. Hübsch...

Elias findet schnell Freunde und rutscht mit ihnen auf Pappkartons einen Hügel an der Stadtmauer herunter und wir haben ein bischen mehr Zeit für uns. Und weil in dem Hostal auch eine Sprachschule untergebracht ist, will Elias unbedingt mit den anderen Kindern zum Englischunterricht. Ab jetzt wird jeden Tag Englisch gelernt und danach ganz einfach auf Spanisch umgeschaltet. Und Elias, das bekommen wir immer wieder zu hören, spricht ausgezeichnet Spanisch und mit uns natürlich Deutsch. Toll was er da auf der Reise gelernt hat...

An einem Abend werden wir dann von der Englischlehrerin zu ihrem Geburtstag eingeladen und können uns noch einmal von der Kochkunst der Uruguayaner überzeugen. Im Halbdunkel erkennen wir eine Bisquitrolle, die aussen mir einer leckern Creme bestrichen zu sein scheint. Das Essen der Bisquitrolle ist dann, zumindestens für europäische Gaumen, ein unvergessliches Erlebnis. Der süsse Bisquitteig ist mit salzigem ungewürzten Mais aus der Dose gefüllt und aussen mit Industriemaionaise aus der Tube bestrichen. Alles andere als lecker und wir freuen uns zunehmend auf das Essen in Deutschland...





Die folgenden Bilder können durch Anklicken vergrössert werden:

Noch mal in der Sprachschule...
Ruhige Gassen und grüne Plätze...
Ein Weissnichtmehrwas...
Ein Borgward...
Ein Ford...
Ein Opel...
Alter Krankenwagen...
Noch ein Letzter...
Mate regt den Haarwuchs an...
Burger King...
Musst dich mal Deutschbuch kaufen, hat mich auch gehelft...

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