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Wir wohnen jetzt in der Schweiz


Aus Bericht 67 ist bis jetzt die Antwort auf die Frage offen geblieben, wofür das "L" in "L-bewegliche Lösungen" steht. Und tatsächlich bin ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Ich habe natürlich keine Mühen gescheut, um dieses Geheimnis für die Leser zu lüften. 1394 Kilometer Asphaltbahn, zig Stunden hinter dem Lenkrad quer durch Deutschland, dann lag es endlich vor mir - Sulzbach an der Murr. Im Vorstellungsgespräch in angenehm entspannter Atmosphäre dann die Frage: "Wofür steht das 'L' in ihrem Firmenname?". Die Antwort kam dann nicht ganz so flüssig: "Äh, ja, äh, das ist der Anfangsbuchstabe des Firmeninhabers! Äh, nö, äh, das steht für 'logistic'". Klar, logisch, hätte ich selbst drauf kommen können. Die Gehaltsfrage konnte dann im Vorstellungsgespräch letztlich noch nicht geklärt werden, da gehen Vorstellung und Realität oft weit auseinander, auch wenn man sich etwas sehr feste vorstellt...

Es wurde aber die Frage der Fahrtkostenrückerstattung für die Einladung zum Vorstellungsgespräch geklärt - zumindestens aus der Sicht meines Gesprächpartners: "Das ist heutzutage nicht mehr üblich, das der Einladende die Kosten übernimmt!". Hoppla denk ich mir, was ist in den letzten Jahren hier in Deutschland passiert? Werd ich demnächst zu Kaffee und Kuchen eingeladen und bekomme anschliessend die Rechnung presentiert?
Zwei Wochen später wurde dann die Gehaltsverhandlung telefonisch abgeschlossen, der Arbeitsvertrag sollte per Post folgen. Ich warte bis heute vergebens darauf, vermutlich wurde der Vertrag versehntlich mit DHL verschickt und schwirrt nun irgendwo in der Welt herum...

Dafür bekam ich eine Einladung nach Sulzbach zum Codecamp. Nun, ich war in den letzten drei Jahren viel campen. Ich kenne Wintercamps, da gibt es Winter. Ich kenne Sommercamps, da gibt es Sommer. Ich war in Dschungelcamps, da gibt es Dschungel. Folglich gibt es im Codecamp also Code. Das ist mir, ehrlich gesagt, etwas befremdlich. Nun gut, die Hemmschwelle in den Medien sinkt ja bekanntlich und unweigerlich erinnere ich mich an die damalige Fernsehserie "Das Dschungelcamp", wo es immer hiess: "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!".

Aber jetzt endlich die Antwort auf die Frage, wo wir uns nach der langen Reise niedergelassen haben. Nach 36 Monaten ohne eigenen festen Wohnsitz wohnen wir jetzt in der Schweiz. Nicht in der Schweiz als Schweiz, sondern in einer der Schweizen in Deutschland. Klingt komisch, ist aber so. Denn auch Deutschland hat Schweizen und in eben einer der Schweizen in Deutschland wohnen wir jetzt. Genau gesagt in der Märkischen Schweiz östlich von Berlin...

Mitten im Naturpark, denn Natur ist uns auf der Reise wichtig geworden. Ein altes gelbes Haus, Kirschbäume im Garten und ein Bach in unmittelbarer Umgebung. Hier gibt es jede Menge Seen, Radwanderwege, Wanderwege und kleine hübsche Orte. Keine Industrie- und Gewerbeparks, keine Windkraftanlagen, keine Hochspannungsleitungen, dafür Wälder und Wiesen...

Ringelnattern schwimmen durch die Seen und Igel krauchen um das Haus. Störche klappern auf den Dächern und Wildschweine grunzen über die Wiesen...

Auf der einen Seite haben sich Nachbarn eine alte Kirche als Wohnhaus aufgebaut und hinter dem Bach leben andere Nachbarn in einem alten Schloss. Zwischendrin viel Platz für Kinder, von denen es hier viele gibt. Und hier wird die Geschichte weiter gehen, jetzt aber erst einmal unbeweglich, quasi "vollepulle-immobil-solutions"...


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