R ü c k t r a n s p o r t


Container oder Roll-on-roll-off-Verschiffung, Transportkosten, Verpackungskosten, Steuern etc. Es kursieren viele Gerüchte unter Reisenden und im Netz über die Kosten einer Verschiffung. Ein Container für sich genommen ist nicht teuer, aber eben auch noch nicht transportiert - das vergessen die meissten. Fast alle grossen Speditionen arbeiten auch nicht mit Privatpersonen zusammen. Deshalb braucht man meisstens einen Agenten. In manche Häfen hat man ohne Agent auch gar keinen Zutritt, so beispielsweise in Montevideo. Generell muss bei einer RoRo-Verschiffung wesentlich früher für einen Transport angefragt werden, als bei einer Containerverschiffung.

Entscheidung für den Hafen:
Wir haben uns beim Rücktransport für den Hafen in Montevideo entschieden. Das hat folgende einfache Gründe: in Montevideo sind der Hafen und alle zur Verschiffung benötigten Büros so dicht beieinander, das man bequem in 5 Minuten von einer Stelle zur anderen laufen kann. In Buenos Aires nicht!
Die Zollabfertigung in Buenos Aires ist aufwendiger als in Montevideo. In Buenos Aires beispielsweise wird bei der Zollabfertigung neuerdings eine vom Notar beglaubigte Kopie des gesamten Passes (alle Seiten) verlangt. Ausserdem braucht man eine beglaubigte Kopie des Rückflugtickets. In Montevideo braucht man keinen Notar, kopiert seinen Pass selbst (nur die laminierte Seite), kopiert seine Fahrzeugpapiere und lässt eine formlose Zollerklärung von seinem Agenten schreiben. Die Papiere werden beim Zoll abgegeben und innerhalb von zwei Tagen bearbeitet.

Entscheidung für die Spedition:
Ein Container kann mit dem Zusatz "FCL (Full Container Load)" oder "LCL (Less Container Load)" verschickt werden. Die grossen Speditionen transportieren die Container üblicherweise mit dem Zusatz "FCL". In beiden Fällen können in den Häfen bei der Abwicklung unterschiedliche Firmen beteiligt sein, unterschiedliche Zollformalitäten abzuwickeln sein und somit auch unterschiedliche Kosten anfallen.
In jedem Fall braucht man zum Be- und Entladen (stuffing/unstuffing) des Containers eine "CFS (Container Fright Station)". Diese "CFS" wird meisstens von Subunternehmen betrieben. Die "CFS" kann innerhalb oder ausserhalb des Hafens liegen. Liegt die "CFS" innerhalb des Freihafens, dann kann der Container im Hafen mit dem Auto be- und entladen werden. Liegt die "CFS" oder auch das "Deposito" ausserhalb des Freihafens, dann wird ausserhalb des Hafens gepackt. In beiden Fällen können für das Be- und Entladen (stuffing/unstuffing) unterschiedliche Kosten anfallen. Manche Speditionen haben feste Subunternehmer für das Be- und Entladen des Containers, bei anderen Speditionen kann man den Subunternehmer in gewissen Grenzen frei wählen. Nur in gewissen Grenzen, weil der Subunternehmer immer einen Zutritt zum Containerterminal braucht.
Denn in jedem Fall wird das Containerschiff im Containerterminal Be- und Entladen. Dabei fallen jedes mal "THC (Terminal Handling Costs)" und weitere Gebühren an. Und in jedem Fall muss der Container immer vom Containerterminal zur "CFS" transportiert werden. Dazu bedarf es immer eines Transportmittels das bezahlt werden muss und das je nach Subunternehmer unterschiedlich viel kosten kann, egal ob die "CFS" innerhalb oder ausserhalb des Hafens liegt.
In jedem Fall bekommt man nach der Beladung des Schiffes eine "BOL (Bill of Lading)". Ohne diese Dokument kann man seinen Container am Zielhafen nicht abholen. Die Kosten der Verschiffung sind vor dem Erhalt der "BOL" zu begleichen. Bei vielen Speditionen kann man sich die "BOL" am Zielhafen ausdrucken lassen und auch erst dort die gesammelten Einzelkosten begleichen. Das ist dann durch eine einfache Überweisung möglich und man muss nicht mit hunderten von Dollars herumlaufen und jede Abwicklung einzeln bezahlen. Ausserdem bezahlt man nichts, wenn das Schiff vorher kentert :-)
Manche Speditionen haben feste Abfahrtszeiten der Schiffe. Da fährt dann beispielsweise jeden Montag ein Schiff und das Schiff wird immer am Samstag vorher gepackt. Bei manchen Speditionen fährt das Schiff immer an unterschiedlichen Tagen. Im schlechtesten Fall muss die Spedition erst einmal nach einem Verschiffungstermin fragen.
Auf jeden Fall sind viele Menschen bei einer Containerverschiffung beteiligt. Nicht immer kennen alle Beteiligten alle Vorgänge, nicht immer wird man über alle Kostendetails richtig informiert und nicht immer erwischt man den preiswertesten Anbieter. Aber man sollte bedenken das langes Suchen und Vergleichen auch Zeit und Geld kostet. Und ein bischen Glück gehört eben auch dazu. Die folgenden Angebote haben wir angefragt:

  • Containerverschiffung mit Schenker:
    Hier bekamen wir folgende Aussage: "...danke für Ihr Interesse an unserer Dienstleistung. Nach Vorgabe unserer Geschäftsführung dürfen wir mittlerweile nicht mehr für den Transport von gebrauchten Fahrzeugen / Privatfahrzeugen anbieten und bitten Sie daher sich anderweitig um eine Transportlösung zu bemühen."
  • RoRo-Verschiffung von Buenos Aires mit Schenker:
    Hier bekamen wir folgendes Angebot:
    ca. USD 235,00 für Umschlag in Buenos Aires, B/L Fee, Handling (excl. Zollabwicklung)
    ca. USD 2400,00 für Seefracht Buenos Aires - Hamburg/Bremerhaven via Ro/Ro-Service
    ca. EUR 185,00 Kosten in Bremerhaven/Hamburg für Umschlag, Emfpangskosten (excl. Zollabwicklung)

    Hierzu muss das Auto aber ohne jede Probleme fahrbereit sein, denn das Auto wird von anderen Personen auf das Schiff gefahren. Deshalb scheidet dieses Angebot für uns aus, weil nur wir den Bus starten können. Für interessierte hier die eMail-Adressen: andreas.fuchs(at)Schenker.com in Deutschland und pablo.ottonelli(at)schenker.com in Buenos Aires.

    Bewertung: Herr Fuchs antwortet sehr schnell aber Herr Ottonelli braucht sehr lange für eine Antwort. Wir warten immer noch auf die Aussage über einen Verschiffungstermin, obwohl wir darauf hingewiesen haben, dass das Auto bis spätestens 10. März auf dem Schiff sein muss. Ausserdem sind hier alle Preise als Cirka-Werte angegeben, das fanden wir nicht so gut nach den Erfahrungen der Hinverschiffung.
  • Containerverschiffung mit MSC:
    Hier bekamen wir folgendes Angebot:
    USD 1.250 + USD 550 für Seefracht von Montevideo nach Hamburg und Bunkerzuschläge
    USD 285 für THC und zugehörige Gebühren in Montevideo
    USD 230 für das Packen des Containers
    USD 150 für den Transport von der CFS zum Containerterminal
    USD 364 für den Agenten inkl. Papierkram erledigen
    EUR 194 für THC und zugehörige Gebühren in Hamburg
    EUR 250 für das Auspacken des Containers

    Bei diesem Angebot wird das Auto ausserhalb des Hafens gepackt und dann kurz vor Abfahrt des Schiffes im Container in den Hafen transportiert. Es kann nicht garantiert werden, dass der Container vor unseren Augen versiegelt wird. Ansprechpartner in Montevideo mvdjrodriguez(at)mscuy.mscgva.ch für den Transport und joaquin(at)molas.com.uy als Agent. ABusse(at)mscgermany.com für die THC in Hamburg. Telefon EuroCargo 0049 40 7405 - 2232 für das Auspacken des Containers.

    Bewertung: Alle Beteiligten Personen antworteten sehr schnell mit Ausnahme von EuroCargo. EuroCargo antwortete gar nicht per eMail, deshalb wurde hier die Telefonnummer angegeben. Der Agent war aus unserer Sicht nicht sehr sicher mit den Angaben zum Ablauf, er sagte uns die Abwicklung der Zolldokumente könne bis zu 12 Tagen dauern. Ausserdem hat er den Preis in seinem ersten Angebot viel zu hoch angesetzt und konnte im zweiten Angebot nicht ganz genau alle Kosten sagen - es käme also noch etwas drauf. Herr Rodriguez von MSC in Montevideo hat dann noch kurz vor der Annahme des Angebotes darauf hingewiesen, das das Schiff angeblich 3 Tage früher fährt (wurde dann knapp mit den Zolldokumenten) und das nächste Schiff erst 10 Tage später (wird dann eventuell knapp mit den Flügen). Für uns ein zu grosses Risiko, wenn es schon so los geht. Da die CFS von EuroCargo ausserhalb des Hafens liegt, wird vor Abholung des Containers ein Zollvorgang eingeleitet, der dann von uns vor Abholung des Autos geklärt werden muss. Scheint uns zu viel Rennerei in Deutschland. MSC hat übrigens keinen exakten Fahrplan der Schiffe.
  • Containerverschiffung mit Hamburg-Süd:
    Hier bekamen wir folgendes Angebot:
    USD 1.050 + USD 565 für Seefracht von Montevideo nach Hamburg und Bunkerzuschläge
    USD 281 für THC und zugehörige Gebühren in Montevideo
    USD 350 für Stuffing und Transport von der CFS zum Containerterminal
    USD 250 für den Agenten inkl. Papierkram erledigen (bei uns Sr. Pedro Nunes)
    EUR 194 für THC und zugehörige Gebühren in Hamburg (nicht noch mal erfragt)
    EUR 316 für das Auspacken des Containers

    Bei diesem Angebot wird das Auto innerhalb des Hafens gepackt und auch in Hamburg innerhalb des Hafens ausgepackt. Wir sind beim Schliessen und Öffnen das Containers dabei. Ansprechpartner in Montevideo sind Cristina Barbeito (Telefon aus Montevideo 9150050) für das Angebot. Der Agent wird von ihr genannt und kam sofort. Bei uns war der Agent Herr Pedro Nunes, er hat was auf dem Kasten, ist sehr kompetent spricht aber nur Spanisch. Die Telefonnummer von Hamburg-Süd in Hamburg ist 0049 40 3705 0. Fur das Auspacken in Hamburg kann man sich unter www.hhla.de informieren. Oder man informiert sich bei Columbus Logistics Services GmbH bei Herrn Kluge (hartmut.kluge(at)cls.hamburgsud.com). Scheint aber etwas teurer als bei HHLA.

    Bewertung: Wir sind Montag morgens bei Hamburg-Süd in Montevideo (Strasse Misiones 1586 zweiter Stock) gewesen und haben das Angebot innerhalb einer halben Stunde gehabt. Der zugewiesene Agent hat sein Büro 4 Häuser weiter. Der Zoll und die Einreisebehörde sind nur ein paar Blocks entfernt. Mittags haben wir den Zollvorgang mit allen Papieren eingeleitet. Es wurde uns versichert, dass der Container spätestens am Freitag gepackt wird und am darauffolgenden Montag verschifft wird. Ist der Container verschlossen, können wir abfahren. Die BOL wird nach Deutschland geschickt. Kleiner Mangel am Agenten: er hat gleich unsere Orginalpapiere mitgenommen und ohne einen Auftrag angefangen zu arbeiten (die Zollerklärung geschrieben). Zu diesem Zeitpunkt kannten wir aber noch gar nicht die vollen Kosten. Nicht ganz perfekt, dadurch fühlt man sich ein bischen erpresst. Ansonsten scheint es aus unserer Sicht eine sehr professionelle und schnelle Abwicklung zu sein.