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Von Arica nach Putre


Von Arica aus geht es in Richtung Bolivien. Bis zur Grenze sind es etwa 200 Kilometer und über 4500 Höhenmeter. Wir müssen die Strecke auf jeden Fall langsam angehen, um uns an die Höhe zu gewöhnen. Und in Bolivien geht es erstmal nicht nach unten, sondern wir werden uns lange auf über 3500 Metern Höhe aufhalten.

Nach knapp 100 Kilometern treffen wir auf Andrea und Alexis mit ihren 4 Kindern. Sie wohnen hier seit knapp 14 Jahren. Sie wollten einfach ausprobieren in der Wüste zu leben. Inzwischen haben sie das Land vom chilenischen Präsidenten geschenkt bekommen. Irgendwie haben sie es geschafft einen alten Eisenbahnwagon aus dem Jahre 1928 hier hin transportieren zu lassen. Und mittlerweile haben sie auch noch weitere Gebäude aufgebaut. Die Beiden laden uns ein, ein paar Tage zu bleiben und uns an die Höhe zu gewöhnen. Immerhin sind wir hier schon auf etwa 3000 Metern Höhe.

Für Elias ist es auch toll, denn es gibt wieder Spielkammeraden. Gekocht wird hier auf einem Sonnenkocher, das ist mal eine ganz andere Erfahrung. Aber so Richtig geht das Teil nicht. Da sind auf jeden Fall noch Verbesserungen drin. Andrea und Alexis wollen hier ein Observatorium aufbauen, weil der Sternenhimmel hier so schön ist. Und wir können und davon überzeugen. Wir kochen zusammen und verbringen eine tolle Zeit miteinander.

Nach ein paar Tagen geht es weiter. Zum Abschied bekommen wir noch Cocablätter und Cocatee geschenkt. Das ist gut gegen die Höhenkrankheit. Putre ist ein schöner Ort auf 3600 Metern. Komischerweise ist es hier viel grüner als auf 3000 Metern. Wir kaufen ein und verbringen die Nacht hier.

Am nächsten Morgen geht es noch einmal richtig vollepulle bergauf. Cocablätterkauend schrauben wir uns in die Höhe. Die Blätter sind sehr bitter, aber es vertreibt den Kopfschmerz. Elias bekommt einen Cocatee. Es geht auf Über 4000 Meter ins Altiplano. Eine atemberaubende Landschaft mit schneebedeckten 6000ern. Unsere Bewegungen werden langsamer, aber die Kraft reicht noch für einen Spaziergang. Und Elias müssen wir sogar noch bremsen - er will am liebsten Fahrrad fahren.

Zwischendurch sehen wir immer wieder Lamas. Die sind völlig neugierig und stecken sogar ihren Kopf in unser Auto. Es gibt einen Apfel für das Lama und wir können das schöne, weiche Fell streicheln. Für einen kurzen Moment überlegen wir, ob wir in dieser Höhe nicht noch ein zusätzliches Fell gebrauchen könnten....

Wir übernachten auf 4570 Metern Höhe. Am höchsten See der Welt - angeblich. Eine echte Herausforderung ohne Standheizung. Und obwohl der letzte Schritt der Höhenanpassung etwas gross ausgefallen ist, haben wir in der Nacht keine Probleme. Warscheinlich doch das Coca. Keine Kopfschmerzen und auch keine Erfriehrungen. Die Temperaturen sind in der Nacht zwar deutlich unter Null Grad, aber wir könnten noch mehr vertragen. Das einzige Problem am nächsten Morgen ist das eingefrohrene Wasser - so dauert es dann ein bischen länger mit dem Frühstückskaffee...


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