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Machu Picchu


Helmie, der Betreiber des Campingplatzes in Cusco, hat uns angeboten uns in seinem Auto mit nach Santa Teresa zu nehmen, um Machu Picchu anzuschauen. Ein tolles Angebot, dass wir nicht ablehnen konnten, denn wir waren immer sehr unentschlossen Machu Picchu zu besichtigen. Dankmar, 67 Jahre alt und schon vor 40 Jahren mit dem Motorrad in Afganistan unterwegs, fährt mit seinem Motorrad mit. Morgens um 6 Uhr fahren wir los. 300 Kilometer geht es über schlechte Schotterpisten nach Santa Teresa. Dort übernachten wir. Der Abend wird kurzweilig mit interessanten Reisegeschichten. In der Nacht regnet es in strömen. Elias wird in seinem Bett nass.

Am nächsten Morgen geht es um 7 Uhr los. Zuerst mit einer wackelligen Seilbahn über einen Fluss, dann mit einem Lastwagen nach Hydro Electrica. Von dort aus geht es zu Fuss weiter. 12 Kilometer nach Aquas Calientes. Keine lange Strecke, aber es ist sehr heiss und es geht auf den Schwellen der Zugstrecke entlang. Alle Schwellen haben einen unterschiedlichen Abstand und man muss beim Laufen immer nach unten schauen.

Nach etwa 8 Kilometern machen wir Pause an einer alten kleinen Bahnstation. Hier kann man übernachten und etwas essen. Was wir dann auch machen, denn Elias ist schon müde vom Laufen. In der Umgebung gibt es einen Wasserfall und wir sehen Vögel mit unförmigen roten Köpfen.

Am nächsten Tag geht es weiter im Regen. Die Strecke nach Aquas Caliente erscheint uns unendlich lange. Elias ist noch vom letzten Tag erschossen. In Aquas Caliente bekommen wir für 7 Euro eine gute Unterkunft mit heisser Dusche. Aber das ist auch das billigste in diesem Ort.

Am nächsten Tag geht es zu den Ruinen von Machu Picchu. Um 5 Uhr müssen wir aufstehen, das sind wir schon gar nicht mehr gewohnt. Eigentlich sollte es ein Frühstück geben, aber der Koch schnarcht noch in der Küche. Um 5:30 fährt der erste Bus zur Ruine. Es wird langsam hell und wir sind unter den ersten Touristen, die in die Anlage kommen. Zum Glück gibt es keine Passkontrolle, denn wir haben überhaupt keine Ausweise oder ähnliche Papiere bei uns. An allen Kontrollstellen geben wir einfach irgendeine 10 stellige Nummer als Passnummer an. Keinen interessiert es wirklich...

Die Ruinen der alten Inkastadt Machu Picchu liegen faszinierend auf einem Berg, der von tief eingeschnittenen Tälern umgeben ist. Eine gut geschützte Inkastadt, die von unten fast nicht zu sehen ist. Die Wolken hängen noch in den Tälern und ziehen an uns vorbei.

Gegen 8 Uhr ist der Zauber vorbei. Hunderte, wenn nicht sogar tausende Touristen stürmen die Anlage. Auf den jetzt gemachten Fotos sind immer mehrere unbekannte Menschen zu sehen. Touristenführer erklären ihren Reisegruppen: "It is a mar of mistery...." und wir ergänzen "...and therefore we tell you shit". Machu Picchu ist die Gelddruckmaschine in Peru schlechthin. Ob das Erzählte immer der Wahrheit entspricht, wagen wir zu bezweifeln.

In Aguas Calientes wollen wir dann Zugtickets zurück nach Cusco kaufen. Hier gibt es dann echte Probleme, weil wir uns nicht ausweisen können. Da ist nötig, damit im Falle eines Unfalls Angehörige benachrichtigt werden können. Nach 15 Minuten gibt der nette Beamte am Schalter nach. Er verkauft uns die Tickets auch ohne Ausweis. Wir schreiben unsere Namen auf und erfinden irgendwelche Passnummern - der Beamte akzeptiert es. Wir hatten mal wieder wahnsinniges Glück. Bei deutschen Beamten hätten wir wahrscheinlich die ganze Strecke zurücklaufen müssen :-)

Bis zur Zugabfahrt gehen wir in die Thermen von Aquas Calientes und planschen im warmen Wasser. Anschliessend gönnen wir uns noch ein 3 Gänge Menü im "Indio Feliz". Hier gibt es das beste Essen in Aquas Calientes. Optisch fein angerichtet und geschmacklich hervorragend. Und das für umgerechnet gerade mal 22 Euro. Können wir jedem empfehlen, denn hier im Ort ist auch schlechteres Essen nicht viel preiswerter.

Insgesamt ein schöner Ausflug, aber super teuer. Trotzdem muss man Machu Picchu einfach gesehen haben. Dank auch nochmal an Helmie für diesen Tourvorschlag! Interessanter als im Zug hin und zurückzufahren.

Na und jetzt geht es endlich, nach fast dreieinhalb Monaten auf 3500 Metern Höhe, weiter Richtung Pazifikküste...


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