zurück... weiter...

Von Tumbes nach Cuenca


Nach der Pause an dem sonnig heissen Strand in Nordperu reisen wir in Ecuador ein. Wir haben noch nie eine so unübersichtliche Grenze gesehen. Tausende Menschen drängen durch die Strassen. Die einzelnen Gebäude für die Grenzformalitäten liegen weit auseinander. Der Zollbeamte braucht für das Zollpapier die Dokumentennummer des Fahrzeugscheins. Gibt es sowas auf einem deutschen Fahrzeugschein? Ich zögere kurz und nenne dem Beamten einfach den Typschlüssel des Autos. Interessiert sowieso keinen so genau...

DAs Benzin in Ecuador ist wieder viel billiger als in Peru. Trotzdem sind die Tankstellen gut bewacht. Ein fremdartiger Anblick. IQ-befreite Wachmänner mit riesigen Pump Guns. Ecuador soll ja gefährlich sein. Wir sind gespannt was uns erwartet. Auf jeden Fall ist es besser die Benzinrechnung zu bezahlen.

In Ecuador ist alles Banane, sozusagen die Bananenkiste der Welt. Die ersten 100 Kilometer an der Küste geht es durch riesige Bananenplantagen. Für einen halben Dollar kann man kiloweise Bananen in allen Reifezuständen kaufen.

Wir verlassen die Küste. Steil geht es in die Berge Richtung Cuenca. Am Strassenrand frisch gegrillte Schweine. Seit langem mal wieder was anderes als Hühnchen. Ruck zuck auf die Bremse, da wollen wir eine Portion abhaben. 2 Dollar pro Person erscheint uns ein guter Preis. Die Enttäuschung ist gross als die Teller an den Tisch gebracht werden. Ausser Futtermais und harte Schwarte finden wir nichts auf dem Teller. Scheint eine Spezialität in Ecuador zu sein. Über Geschmack lässt sich streiten, aber wir sparen uns ab jetzt die zwei Dollar.

Trotzdem ist uns das Lachen nicht vergangen. Gegen Abend erreichen wir Cuenca und finden einen Campingplatz unweit der Stadt. Küchenmitbenutzung und Sauna - nicht schlecht! Und man kann in die Stadt laufen, während das Auto sicher steht.

Cuenca ist eine hübsche Stadt mit sehr schön renovierten Häusern. Die Menschen hier sind viel reicher als in der Umgebung. Exclusive Hotels, italienisches Eis und feine Geschäfte. Es könnte auch irgendwo in Europa sein. Aber die Märkte und kleinen Handwerksbetriebe gibt es so in Europa nicht mehr.

Hier in Cuenca wird der originale Panamahut gemacht. Ein solcher Hut wurde vom amerikanischen Presidenten bei der Einweihung des Panamakanals getragen. Seit dem ist dieser Hut sehr populär. Sie werden auch in Ecuador zu tausenden getragen.

Der Hut wird aus Palmenblättern geflochten. Nach dem Flechten wird der Hut mit Schwefel gebleicht, anschliessend gewaschen und gebügelt. Der Hut ist unwarscheinlich leicht und kann, das ist das Besondere, zusammengerollt werden, ohne Schaden zu nehmen.

Wir verbringen mehrere Tage hier, geniessen die saubere Stadt, bummeln und beobachten die Menschen. Elias bekommt ein neues Fahrrad - das gibt es hier für 30 Dollar. Das alte Rad ist mittlerweile sowieso zu klein geworden und hat auch schon viele Macken. Mit dem neuen Rad ist Elias sehr schnell geworden, wir bekommen beim Laufen kaum noch mit.

Nach ein paar Tagen sind wir gut ausgeruht. Es geht weiter Richtung Norden, der Equator ist nicht mehr weit. Komischerweise ist es in den Bergen immer noch kalt und es regnet auch immer wieder. Das sind wir nach den vielen regenfreien Tagen nicht gewöhnt...


zurück... weiter... © 2005 - 2099 · Frank-Ivo Schulz · www.vollepulle.net