Wir hatten zur Verschiffung die schweizer Spedition SpediTeam beauftragt. Die Spedition übernimmt den Transport das Fahrzeugs von Hamburg bis zur Hafenkannte in Buenos Aires und wurde dafür von uns bezahlt. Der Rest ist Sache eines Agenten in Buenos Aires, der mit SpediTeam zusammen arbeitet. Über SpediTeam haben wir die Adresse des Agenten erhalten. Als zusätzliche Kosten in Buenos Aires wurde uns von SpediTeam ein Betrag von etwa 270 US-Dollar genannt. Damit hätten wir unser Fahrzeug wieder.
Zur Erinnerung: SpediTeam hatte es ja schon vermasselt, dass wir beim Verschliessen des Containers in Hamburg dabei sein konnten. So mussten wir das Auto unverschlossen im Hamburger Hafengelände stehen lassen.
In Buenos Aires kam es etwas anders. SpediTeam hatte den Container mit dem Zusatz FCL verschickt. FCL bedeutet Full Container Load. Wussten wir natürlich auch nicht. Das hatte aber nun zur Folge, das der gesamte Container zum Öffnen aus dem Hafengelände herausgebracht werden musste. Dazu braucht man einen Containerlastwagen, einen zusätzlichen Kran, der leere Container muss wieder zurück in das Hafengelände und so weiter. Klaro alle Kosten zahlen wir.
Die Kosten werden natürlich schön aufgelistet: TS, AGP, Verification fee, Unstuffing, THC, Toll, Handling fee, Gate in, Customer broker service. Toll war daran jedenfalls nichts :-) SpediTeam hatte nur von TS, THC und Terminal gate out gesprochen. Wir dachten die müssen es ja wissen. Schliesslich haben sie uns ja auch den Agenten in Buenos Aires genannt.
Und beim Öffnen des Containers konnten wir auch nicht, wie von SpediTeam zugesichert, dabei sein. Da nützt die schönste Plombennummer nichts.
Statt der angegebenen 270 US-Dollar mussten wir schliesslich 1045 US-Dollar bezahlen. Und weil der Bus in Buenos Aires auf dem Abholungsgelände auch wieder offen herumstand, fehlten mehrere Sachen - unter anderem auch unsere gesamte CD-Sammlung. Ob die in Hamburg oder in Buenos Aires geklaut wurden ist natürlich nicht mehr nachvollziehbar. Das Hafengelände in Hamburg macht aber einen sichereren Eindruck.
SpediTeam wollte natürlich nicht für den entstandenen Schaden haften. Man meinte bei SpediTeam nur, dass es in Südamerika auch schöne Musik gebe. Man bot uns als Entschädigung 100 US-Dollar "Schweigegeld" an.
Wir lassen uns nicht kaufen! Wir meinen eher, dass SpediTeam für eine Verschiffung nach Südamerika nicht kompetent genug ist. Die haben einfach zu viele Fehler gemacht. Und sie arbeiten nicht gut mit ihrem Agenten zusammen, sonst hätten sie uns besser informiert. Dazu braucht man keine Spedition...
Mittlerweile wissen wir, dass die Spedition SpediTeam nicht nur nicht kompetent genug ist, sondern auch nicht die richtigen Verbindungen in Buenos Aires hat. Es gibt Speditionen, bei denen man den Container im Hafen be- und entladen kann. Und es gibt Speditionen, bei denen das nicht geht und der Container per Lastwagen in den Hafen gebracht werden muss. Das ist dann meisstens etwas teurer. Mehr Details, denn beim Rücktransport haben wir dazugelernt, gibt es hier...