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Von Balneario Orense nach Valdes


Wir brechen auf in Richtung Valdes. Es liegen noch knapp 800 Kilometer vor uns - die Wale sollen noch zu sehen sein, aber es werden langsam weniger. Also vollepulle runterkacheln - Argentinien ist verdammt gross. Die nächsten zwei Tage lassen sich etwa so beschreiben: 120 Kilometer gerade aus, dann eine leichte Kurve nach links und wieder 80 Kilometer gerade aus. Dann eine scharfe Kurve nach rechts und wieder 200 Kilometer gerade aus. Rechts Zäune und links auch Zäaune. Wir fragen uns wer die Büsche eingezäunt hat und warum.

Zwischendurch mal eine Stadt in der wir Pause machen und ein paar Lebensmittel einkaufen. Katrin will zum grösseren Supermarkt auf der linken Strassenseite ich aber habe keine Lust links abzubiegen und halte rechts da gibt es auch einen Supermarkt. Ich fahre ungern hier in den Städten da ich es noch nicht kapiert habe welche Strassen Einbahnstrassen sind - und ich bin auch schon in eine Einbahnstrasse genagelt. Na Katrin und Elias in den Supermarkt, ich bleibe beim Auto. Nach einiger Zeit entscheide ich mich doch vor den Supermarkt auf der anderen Strassenseite zu fahren wegen den schweren Einkaufstaschen. Ausserdem ist da auch ein windstiller Innenhof und da kann ich das Vorzelt trocknen - nebenbei lese ich den Reiseführer... Katrin kommt nicht. Braucht sie wieder so lange oder hat das Ding einen zweiten Ausgang. Ich beschliesse nochmal um die Ecke zum anderen Supermarkt zu schauen. Von Weitem sehe ich Katrin völlig aufgelöst dort stehen. Sie war doch in den kleineren Supermarkt gegangen, ohne dass ich es gemerkt hatte. Als sie nach dem Einkauf wieder heraus kam war ich weg... Katrin hatte sich schon in die wildesten Fantasien hereingesteigert: Polizeiaktion, &UUml;berfall oder Ende der Beziehung. Auf jeden Fall war Katrin und die Angestellten vom Supermarkt sichtlich erleichtert als sie mich sahen. Die Angestellten haben Katrin seelisch und mit Cola und Sandwich unterstützt.

Nach zwei Tagen Fahrt kommen wir in der Bucht vor der Halbinsel Valdes an. Hier soll es die Wale geben. Und der Platz ist auch schön und menschenleer aber sehr windig. Aber Wale haben wir keine gesehen.

Ein paar Kilometer weiter gibt es in einer Bucht eine Kolonie von Seelöwen zu sehen - diesmal wissen wir was für Tiere es sind, weil es auf der Strassenkarte eingetragen ist - vielleicht sind es aber auch als Seelöwen verkleidete Robben :-)

Wir fahren auf die andere Seite der Bucht, treffen dort Norbert und Mercedes in ihrem Toyota und liefern die aus Deutschland mitgebrachten Ersatzteile für ihre Standheizung ab. Von ihnen erfahren wir, dass die Wale vor zwei Tagen weitergezogen sind und dass es ein grandioses Schauspiel gewesen sei. So ein Mist. Extra so hier runtergekachelt. Na da müssen wir dann wohl bis zum nächsten Jahr warten.

Dafür gibt es hier in der Bucht jede Menge netter Leute aus Deutschland und aus der Schweiz. Wir unterhalten uns viel und bekommen einige wertvolle Tipps. Elias hat ein paar Kinder zum Spielen gefunden und tummelt sich mit ihnen den ganzen Tag am Strand herum. Da gibt es zwar keine Wale zu sehen, dafür aber tote Seevögel und Muscheln :-0

Und weil Elias so gut beschäftigt ist, habe ich Zeit ein paar Texte zu schreiben und ein paar Fotos herauszusuchen. Das war es dann an diesem Platz. Morgen fahren wir weiter und hoffen einen windgeschützteren Platz zu finden. Aber allen Unkenrufen zum Trotz - das selbstkonstruierte Klappdach wird viel bewundert und hat bisher alle Stürme überstanden.


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