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Von Desaquadero nach Cusco


Endlich sind wir in Peru. Und man trifft gleich überall auf die Überreste alter Kulturen und anderer Touristen. Beispielsweise auf die Grabtürme von Sillustani. Mehrere tausend Jahre alt. In meterhohen Türmen wurden die Menschen mit wertvollen Grabbeilagen bestattet. Faszinierend wie präziese die grossen Steinblöcke ohne Mörtel aufeinandergesetzt sind.

Die Bauern hier leben in kleinen hübschen Höfen. Das Korn wird noch per Hand mit dem Dreschpflegel gedroschen. Kühe ziehen Holzpflüge über die Äcker. Auch hier sind die Menschen sehr freundlich. Man kann die kleinen Höfe gegen ein bischen Kleingeld besichtigen. Angebaut werden Kartoffeln, Amaranth, Quinoa, Mais und Weizen. Es gibt keinen Strom und gefeuert wird mit Kuhfladen. Ein sehr naturverbundenes Leben.

Erst in Cusco gibt es wieder ein Angebot im Überfluss. Wir wissen nicht was wir zuerst einkaufen sollen. Für umgerechnet etwa 5 Euro bekommt man zwei riesige Einkaufstaschen voll Gemüse und Obst. Alles frisch, das Gemüse sehr geschmacksintensiv und das Obst herrlich süss. So etwas bekommt man in Deutschland nur selten zwischen die Zähne.

Cusco hat riesige Plätze, unzählige alte Kirchen und viele kleine Gassen. Die ganze Stadt ist mit Ruinen aus der Inkazeit durchsetzt. Man könnte sich hier wochenlang mit Geschichte auseinandersetzen. Wir geniessen die vielen Cafes und bummeln ausführlich durch die vielen kleinen Läden. In den Antiquitätengeschäften gibt es Funde aus der Inkazeit zu kaufen - leider ohne Expertisen.

Katrin kleidet sich zum Stadtbummel in deutsche Tracht - der absolute Hingucker. Die Peruaner sind begeistert und es ist erstaunlich wie weit sie ihre Köpfe drehen können. Immer wieder werden wir angsprochen woher wir kommen und was das für eine Tracht ist. Normalerweise kann man sich als Tourist für ein paar Soles mit in Trachten gekleideten Peruanern fotografieren lassen. Jetzt wollen sich zwei peruanische Frauen mit Katrin fotografieren lassen - so können wir also auch Geld verdienen :-)

Wir stehen auf dem Campingplatz von Helmie, einem Holländer, oberhalb der Stadt. Man kann bequem in die Stadt laufen, steht aber doch im Grünen. Hier treffen wir wieder viele andere Reisende. Zeit zum Ratschen und abends wird oft zusammen gegrillt.

Es gibt WirelessLan (viele sagen WiFi dazu, wir wissen bis heute nicht warum) und so haben wir Internet am Bus. Und Elias kann Dank Skype sogar mit der Oma telefonieren. Was es nicht alles gibt. Vor ein paar Jahren hätte das noch keiner geträumt.

Wir merken gar nicht wie die Zeit vergeht. Tage ohne zu Fahren. Es ist sonnig und warm. Und Elias fühlt sich auch wohl. Er bleibt sogar bei anderen Reisenden alleine auf dem Campingplatz zurück, während wir in Ruhe durch die Stadt bummeln können. Das ist neu und wir geniessen es - wurde ja auch mal Zeit...

Und man sollte nicht glauben, die Länder Südamerikas seien rückständig. Selbst vor dem Klopapier macht der Fortschritt nicht halt. Hier wird auf die DIN ISO 9001 buchstäblich geschissen. Und beim Rubbeln fühlt es sich auch nicht anders an als früher...


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