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Von San Pedro de Atacama nach Arica


In der Umgebung von San Pedro de Atacama halten wir uns ein paar Tage auf. Wir treffen Roberto und Corina mit ihren Kindern. Die Kinder spielen zusammen und die Erwachsenen haben Zeit für sich. Wir finden einen schmalen langen Canyon durch den man laufen kann. Elias macht es sichtlich Spass durch die Schluchten zu klettern. Alles ist aus Lehm der von Salzadern durchzogen ist.

Mitten in der Wüste gibt es aber auch Flüsse. Allerdings ist das Wasser meistens salzig, oder es enthält andere Mineralien. Schön anzusehen, aber oft auch vermüllt. Das ist überhaupt ein Problem in Chile. Die Menschen hier lassen ihren Müll überall fallen. Am Strand um die Städte kommen dann Putzkolonen, die alles wieder aufsammeln. Wenn sich da nichts ändert, dann erstickt Chile im Müll.

Zum Abschluss sehen wir uns noch den Sonnenuntergang im Tal des Mondes an. Obligatorisch für alle Besucher dieser Wüstenstadt. Leider kommen die Farben auf den Fotos nicht so gut heraus. Aber wir geniessen den langsamen Farbwechsel der Felsformationen im Licht der untergehenden Sonne.

Wir fahren wieder an die Küste. Es geht durch Inquiqe weiter Richtung Norden. keine schönen Strände und zwischen den einzelnen Städten viel Steine und Sand. Die grossen Städte sind uns oft zu laut und mit Elias einfach zu stressig. Meisstens halten wir nur am Supermarkt und tanken auf. Dann geht es wieder in die Natur.

In kleineren Orten fühlen wir uns wohler - Pisagua beispielsweise. Zwischen Inquiqe und Arica, weit ab von der Zivilisation. Der Ort war früher mal ein Salpeterhafen und wurde dann zu einer Gefangenenkolonie umfunktioniert. Es gibt ein altes Theater, viel zu gross für diesen Ort, aus dem Jahre 1873.

Viele Häuser sind allerdings sehr verfallen und wir fragen uns, von was die Leute hier leben. Es gibt auch Kinder und so wirkt alles nicht ganz so ausgestorben und verloren. Wir stehen ein paar Tage am Strand. Die Seelöwen fischen ein paar Meter vom Strand entfernt. Ein Chilene wohnt hier seit ein paar Jahren in seinem Bus. Er interessiert sich für die Geschichte des Ortes, weil er einst hier aufgewachsen ist. Wir bessern sein Deutsch und er unser Spanisch auf.

Arica ist eine tolle Stadt. Direkt am Meer, Palmen und eine Fussgängerzone. Das hatten wir nicht oft in Chile. Kein Verkehrslärm und mal in Ruhe durch die Stadt schländern, ohne auf Autos aufpassen zu müssen. Am alten Bahnhof stehen Dampflokomotiven auf denen Elias herumklettern kann. Elias ist überhaupt sehr gerne gesehen, weil er so schöne blonde Haare hat.

Am Hauptplatz von Arica steht denn die weltweit einzige Fertigbaukirche. Sie wurde vom Eiffelturmbauer aus Eisenfertigteilen konstruiert und hier in Arica aufgestellt. Eine tolle Idee, die sich aber nicht durchgesetzt hat. Von aussen sieht die Kirche aus, als wäre sie aus Sandstein gebaut.

Auf dem Fischmarkt kaufen wir leckeren Fisch für ein paar Peso. Hier im Pazifik gibt es noch Fisch im Überfluss. Vom Hai bis zum Seeigel wird alles verkauft. Allerdings sind uns die Seeigel dann doch zu exotisch. Und statt Seegurken essen wir lieber saure Gurken.


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